12 Volt ins Hausnetz?

Diskussion
Antworten
fraha
Beiträge: 3
Registriert: Fr 11. Mai 2012, 19:50

12 Volt ins Hausnetz?

Beitrag von fraha » Fr 11. Mai 2012, 21:15

Hallo,
kann ich meinen Laderegler (12V) mit dem (eigentlich für 220V vorgesehenen) Hausanschluss verbinden und für 5 Beleuchtungsstellen (je 12V 5-15 Watt) verwenden?

Solarmodul
Produktname / Marke RDM100M-72
Abmessungen (H x B x T) in mm 1022 x 669 x 35
Zellen pro Modul 72
Gewicht in Kg 8,51
Leistung max. (Pmax) 100 W
Spannung max. 18 V
Strom max. (Imp) 5,56 A
Leerlaufspannung 21,6 V
Kurzschlussstrom 5,81 A
Modulwirkungsgrad 16,04%
Max. Systemspannung 1000 V

Laderegler
Westech Solar OHG
WST2430 30A

Autobatterie
12V 70Ah

Verbraucher
5 Abnahmestellen mit je einer Energiesparlampe 12V 5-15W

Das Haus besteht aus einem Raum mit Bad und hat eine Grundfläche von insgesamt 20qm. Es besteht eine Verkabelung für ein 220V-Versorgung.
Es steht aber kein 220V Stromanschluss zur Verfügung.

Wenn ich den Akku mit 12V mit dem Hausanschluß verbinde, steht dann an den Abnahmestellen noch genügend Spannung zur Verfügung?

Ich würde mich über eure Hilfestellung freuen.

Grüße
Frank

elhaber
Beiträge: 450
Registriert: Mi 7. Jul 2010, 10:02

Re: 12 Volt ins Hausnetz?

Beitrag von elhaber » Sa 12. Mai 2012, 11:38

Hi,
das Problem ist mehrschichtig!

1. Ja - im Prinzip kann über eine für 230V vorgesehene Verkabelung eine Gleichspannung von 12V verteilt werden.

2. Nicht zu raten!!
- Probleme:
Sicherheitsproblem: - Wenn das Haus einen Anschlußkasten für das 230V-Netz besitzt, dann ist dieser zu deaktivieren!!!!
damit unter keinen Umständen diese Spannung und Stromform eingespeist wird. (Defekte an Geräten und Kurzschlüsse -
Brand wären die Folge!)

Polaritätsproblem: die normalen Steckdosen haben keine Polarität - 12V Gleichstrom und die daran anzuschließenen
Verbraucher sind Gleichstrom-Verbraucher mit definierter Polarität. (Defekte an Geräten und Kurzschlüsse)
- Andere Anschlußdosen verwenden, damit versehentlich auch kein anderes Gerät angeschlossen werden kann und
damit die 12V-Geräte nur an 12V angeschlossen werden können und nicht wegen Steckergleichheit an 230V-Netz.

Stromstärkeproblem: Bei einer Spannung von 12V mußt der 20fache Strom fließen, damit die selbe Leistung übertragen
wird, wie bei 230V. Eine 40W-Lampe (oder 4x10W ESL) brauchen (bei je entsprechender angepasster Technik) an
230V einen Strom von ca. 1/5A = 200mA -
An 12V wären es bereits ca. 3,5A

Daraus folgt das
Schalterproblem: Normale für Wechselspannung ausgelegte Installationsschalter sind für ca. 6A-10A ausgelegt.
Werden nun Gleichströme in hoher Stärke geschalten, dann gibt es Lichtbögen, die nicht schnell genug verlöschen
(Kein Stromwechsel) und den Schalter schädigen.

TXT
Beiträge: 9
Registriert: Di 1. Mai 2012, 20:36

Re: 12 Volt ins Hausnetz?

Beitrag von TXT » Di 15. Mai 2012, 05:45

Oder lege dir ganz einfach einen 300Watt (12 - 220 Volt) Wechselrichter zu. Solche "Inselgeräte" sind schon sehr günstig zu bekommen.
Damit bist du auf der sicheren Seite.

LG Wilhelm

fraha
Beiträge: 3
Registriert: Fr 11. Mai 2012, 19:50

Re: 12 Volt ins Hausnetz?

Beitrag von fraha » Di 15. Mai 2012, 17:15

Danke für die Tipps.

Es gibt keinen Anschluss ans öffentliches Stromnetz. Da können also keine Konflikte entstehen.

Die vorhandene Steckdosen werden nicht benutzt, da ausschließlich Beleuchtung vorgesehen ist,
und dafür eigene Anschlüsse zur Verfügung stehen. Ich müsste also beim Anschluss der Leuchten die Polarität beachten.

Das mit der Stromstärke bei den 1,5er-Kabeln muss ich noch bedenken. Kann es ausreichen, wenn ich max. 30 Watt
an einem Kabelstrang von max. 8 Metern habe?

Die Schalter müsste ich also auf Eignung überprüfen.

Bezüglich des Wechselrichter bin ich bisher davon ausgegangen, dass ein preiswerter Wechselrichter (300W) mit
modifiziertem Sinus nicht geeignet ist, da die Energiesparlampen beim Einschalten hohen starken Strom ziehen.
Ist das falsch?

Würde der 12V-Strom fließen, wenn ich ihn durch den vorhandenen 220V-Sicherungskasten laufen lasse,
oder muss ich an der Stelle neu verkabeln?

Grüßer
Frank

elhaber
Beiträge: 450
Registriert: Mi 7. Jul 2010, 10:02

Re: 12 Volt ins Hausnetz?

Beitrag von elhaber » Mi 16. Mai 2012, 08:51

Hi,
jetz' mal etwas genauer:
Hausverkabelungen für 230V~ haben Übergangswiderstände und Leitungswiderstände von 0,3-2 Ohm
Das macht bei Strömen von 5A-10A und 230V einen Spannungsverlust von 5-10V und Leistung von 25-100W aus (1Ohm mittel) an den Klemmen.
Die 1,5mm² verursachen einen Spannungsabfall von unter einem halben Volt auf 8m und somit eine Leistung von bis zu 5 Watt bei 10A.

Bitte mit Deinen Werten nachrechnen, damit Du einen Eindruck von der Energiebilanz Klemmen-zu Nutzleistung bekommst.

fraha
Beiträge: 3
Registriert: Fr 11. Mai 2012, 19:50

Re: 12 Volt ins Hausnetz?

Beitrag von fraha » Mi 16. Mai 2012, 10:27

Danke

Grüße
Frank

Antworten