Solarthermie bei Dachrenovierung

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muebea
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Solarthermie bei Dachrenovierung

Beitrag von muebea » Di 11. Okt 2011, 00:05

Wir renovieren gerade das Dach unseres EFH und möchten unsere Heizung + Warmwasser mit Solarthermie unterstützen. Nach einigen Stunden im Internet sind wir nun vollständig verwirrt, vielleicht kann uns hier jemand weiterhelfen.
Zuerst die Grobdaten:
Dach (leider) Walmdach, Dachneigung 45Grad, mit ca. 14 qm Fläche für Panele auf der Süd bzw. Westseite (hälftig).
Wohnfläche beträgt (dann mit ausgebautem Dach ) 190 qm, wir sind 4 Personen, Heizung im gesamten Haus ist eine Fußbodenheiung.
Auf das Dach sollen Dachpfannen.
Unsere Heizung ist ein BJ 2004 von Buderus (Gas-Brennwert). Es gibt einen Speicher für das Trinkwasser von 160 Liter ( den wir jedoch auch ersetzen würden ).
Nun meine Fragen:
Welche Kollektorfläche wäre sinnvoll? Vakuumröhren oder Flachkollektoren?
Welcher Speichertyp? (Besonders da wir ja keine so hohen Temperaturen für die Fußbodenheizung benötigen, macht es da Sinn, das Brauchwasser im selben Speicher zu haben? Oder denke ich da falsch?)
Was kostet das alles? nur ca, von-bis
Wie suche ich einen guten Anbieter? Macht es Sinn, einen Energieberater aufzusuchen und falls ja, wie komme ich an Adressen von Menschen, die sich auch gut mit Solarthermie auskennen, kompetent sind und einem nicht nur die eigenen Sachen verkaufen wollen?
Danke schon mal für Eure Antworten!

elhaber
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Re: Solarthermie bei Dachrenovierung

Beitrag von elhaber » Di 11. Okt 2011, 13:35

HI,
grundsätzlich kann mit der "Faustformel 50/20" eine erste Abschätzung vorgenommen werden

Danach werden 20% der beheizten Fläche als aktive Solarfläche benötigt. (nur bei Heizungsunterstützung)
Pro m² aktive Solarfläche werden 50l Speichervolumen berechnet.

Wenn nur Brauchwasser erzeugt werden soll, dann richtet sich die Kollektorfläche nach dem Brauchwasserspeicher,
der wiederum über die Personenzahl / Haushaltsgröße definiert ist.

Für Deine 190m² Wohnfläche (Dachgeschoß hat aber weniger umbauten Raum!) brauchst du also 38m² Kollektorfläche.
Daraus ergibt sich gleichzeitig ein Saison-Ausgleichs-Speicher (Puffer) von 1900l.

Dazu kommen dann noch die Wärmetauscher, mit denen die Wärme in die Fußbodenheizung ausgeleitet werden kann und
die zum erzeugen von Brauchwasser dienen.

Brauchwasser und Puffer sollten getrennt sein, sonst kommt es zu großen Verwirbelungen, wenn kaltes Wassser nachfließt
und damit zu erhöhtem Wärmeverlust.

Ein Energieberater ist sinnvoll.
Pufferspeicher dieser Größe werden normalerweise in den Rohbau als zentrales Bauteil integriert.
Alternative wäre Erdspeicher mit guter Isolation gegen das restliche Erdreich.
Eventuell ist für den Sommerbetrieb eine Abschattung vorzusehen.

Deine Dachfläche (weder die Südlage, noch die kombinierte Westlage) reicht nicht.

Schau Dir auch mal ein Solardach an, das als Dachbelag die Solarwärmetauscher integriert hat und somit eigendlich
in den Anschlüssen nur noch ein Blechdach ist. Damit sparst Du Dir den ganzen sonstigen Dachbelag.

Cu
st

muebea
Beiträge: 2
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 23:50

Re: Solarthermie bei Dachrenovierung

Beitrag von muebea » Di 11. Okt 2011, 21:46

Danke erst mal für die Infos!
Die Dachgeschossflächen sind schon gesondert berechnet, also die qm-Zahl angeglichen..;-)
Leider haben wir definitiv wegen der Gauben und auch noch zwei Dachfenstern nur ca. 14-18 qm Fläche frei. Zuerst wollten wir von Rheinzink ein Dach mit integrierter Solarthermie einbauen, das hat sich aber aufgrund der enormen Kosten von über 20 TSD Euro nur fürs Material bei 130 cm Dachfläche zerschlagen.
Integrieren dürfte schwierig sein (welche Vorteile gibts, vom optischen abgesehen? ).
Macht es überhaupt Sinn, dennoch eine kleine Fläche auszuführen? Großer Speicher wird auch sehr problematisch, da sich die Therme unter dem sehr schrägen Dach in einem kleinen Raum befindet..;-)

elhaber
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Re: Solarthermie bei Dachrenovierung

Beitrag von elhaber » Mi 12. Okt 2011, 10:02

HI,
dann wird es wohl auf eine reine Brauchwasseranlage mit ca. 6m² Solarfläche und einem speziellen Speicher mit 300l
hinauslaufen. Der klassische solar/fossil-Speicher hat 2 Wärmetauscher integriert. Einen oben für die (Gas)Therme und
einen unten für die Solaranlage.
Die Solaranlage heizt die gesamten 300l auf etwas über 60Grad auf, die Therme nur die oberen 100-150l.

Keine Heizungsunterstützung!

Alternative wäre noch einen Platz zu finden, an dem Du einen etwa 500-800l Pufferspeicher aufstellen kannst und der
zumindest einen Teil der Energie für die Heizung liefern kann.
Im Dach eines Altbaues dürften die Verkehrslasten des Gebäudes nicht ausreichen! Diese sind typischerweise bei
Wohnbauten auf 200kg/m² ausgelegt - das ist für einen den Puffer zu wenig und für 300l-Brauchwassser grenzwertig (Ausgleichslage!).

Cu
st

sunshines
Beiträge: 3
Registriert: Do 13. Okt 2011, 08:09

Re: Solarthermie bei Dachrenovierung

Beitrag von sunshines » Do 13. Okt 2011, 08:15

hi,

mein tip: schau dir mal das BUSO-system an: http://www.buso.de und lass dich von einem
der regionalpartner kostenlos und unverbindlich beraten. ich denke, das lohnt sich
auf jeden fall.

lg

spencer
Beiträge: 25
Registriert: Do 12. Mär 2009, 15:24

Re: Solarthermie bei Dachrenovierung

Beitrag von spencer » Do 3. Nov 2011, 12:15

Hallo,

ich würde die Fläche die dir zur Verfügung steht auch voll ausnutzen. Ich denke schon das man bei 14 m² Dachfläche noch eine relativ gute Solaranlage installieren kann und diese auch noch zur Heizungsunterstützung nutzen kann.
Wieso sollte es denn unbedingt Solarthermie sein und nicht Photovoltaik?

Gruß Spencer

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