Problem mit Denkmalschutz

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tribikedevil
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Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von tribikedevil » Di 26. Apr 2011, 12:46

Hallo Sonnenfreunde,

ich habe mir vor kurzem eine Immobilie gekauft. Auf dem Grundstück steht eine Scheune, welche unter Denkmalschutz steht. Da deren Dach südlich ausgerichtet ist, würde ich das Dach gerne mit einer PV anlage belegen. Problem: Denkmalschutzbehörde macht auf Stur, will Brandschutzkonzept sehen und Statiknachweis. Ok Statiker meint die Balken müssen verstärkt werden, ok aber nur mit Holz und nicht mit Stahl, was am günstigsten und einfachsten wäre, sagt die untere Denkmalschutzbehörde.
Nun die Frage: Was muss man sich noch alles gefallen lassen?
Denn bis zur Kürzung am 1.7. wird die Anlage nun nicht mehr in Betrieb ehen können.

elhaber
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von elhaber » Di 26. Apr 2011, 16:03

HI,
der Denkmalschutz kann überhaupt nur was sagen, wenn sich der Standort in einem Ensemble-Schutz (Innenbereich einer Ortschaft) befindet oder eine Sichtachse auf ein historisches Baudenkmal beeinträchtigt ist. Die Platten selber dürfen ab ca. nächstes Jahr, durch Ihre Farbe oder Beschaffenheit kein Hinderungsgrund sein, wenn diese flach auf einem Dach montiert sind.

In Deinem Fall prüft die Denkmalbehörde gleich das allgemeine Baurecht mit:
- Statik
- Brandschutz
- Nutzungsrechte (gewerblich / gemischt)
- Verkehrsrecht / Verkehrssicherheit und Gefährdungspotential.

wolfi
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von wolfi » Mi 27. Apr 2011, 18:21

Hallo tribikedevil,

wenn die Frage mit der Statik geklärt ist müsstest du eigentlich keine weiteren Probleme bekommen. Eventuell musst du noch etwas in sachen Brandschutz machen.
Wäre schön wenn du deine Ergebnisse hier mitteilen würdest. Würde mich mal interessieren auf was für Blödsinn die noch alles kommen.

Gruß Wolfi

tribikedevil
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von tribikedevil » Do 28. Apr 2011, 12:50

mit dem Brandschutz gibt es gerade Probleme.
Die Frau kann selber nicht genau sagen, was sie möchte. Kam an mit Gutachten, in dem steht, dass es nicht möglich sei, dass die Scheune abbrennen könnte, durch ein Feuer, welches durch die PV Anlage hervorgerufen würde.

leo2000
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von leo2000 » Do 28. Apr 2011, 16:53

Hallo,

typisch Frauen. Dumm labern aber von nichts eine Ahnung. Eventuell musst du einen Gutachter hinzuziehen.

Gruß Leo

tribikedevil
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von tribikedevil » Do 28. Apr 2011, 22:23

Gutachten werden in der Regel dann erstellt, wenn es einen Schaden gab.
Zudem wer sollte sowas tun, wenn diese Frau einen Nachweis möchte, dass eine PV Anlage kein Feuer verursachen kann. Dies wird niemand abzeichnen.

elhaber
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von elhaber » Fr 29. Apr 2011, 15:23

Hi,
es gibt allgemeine UVV, in denen der Betrieb von elektrischem Gerät in brandgefähdeten Bauwerken geregelt ist.

Dies gilt es einzuhalten! Nachzulesen unter anderem in VDE-0100 und nachfolgenden Regelwerken.

Unter anderem ist hier vorgesehen:

Aufbringen von Elektrischem Gerät auf Brandlasten durch abschirmende Platten (Dachziegel sollten hier reichen).
Durchführung von Kabeln durch Brandschotte und versiegelung beim Übergang von Brandabschnitten (Dach - Innenraum)
Verlegen von Kabeln in nicht brennbaren (geschlossenen) Kabeltrassen, Abschirmen der Kabeltrassen durch Dämmplatten
(Fermazell, Asbestzement, Riggips, Gipssteine).
Einhausen von Betriebsmitteln (Inverter und Anschaltkasten mit Zähler) mit nicht brennbaren - brandhindernden
Baustoffen mit einer Feuerwiderstandsklasse von 90 bei bewohnten, 60 bei freistehenden Anlagen.
Einbau von Brandmeldeanlagen - Sprinkleranlagen - Gasfluter oder CO2-Löschern.

tribikedevil
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von tribikedevil » Sa 30. Apr 2011, 10:28

Ok, aber die vom Denkmalschutz bei uns wollen halt die Extrawurst haben, dass durch eine PV KEINE Gefahr ausgeht. Selbst nach Rücksprache mit dem zuständigen Ministerium wurde mir dort gesagt, dass ein solch gefordertes "Gutachten" wohl niemand erstellen würde.
Auch bei der zwischengeschalteten Behörde wurde mir von dem zustängien Bearbeiter, der von Rheinland-Pfalz nach Hessen gekommen ist, in RP solche Anlagen auf Denkmalgeschützten Gebäuden prinzipiell nicht genehmigt würden.

Da jedoch in dieser Gegend hier viele mit Denkmalgeschützten Gebäuden PV haben frage ich mich ob man mit einer Gleichberechtigung kommen kann?
Jedoch argumentieren die nun, "weil in letzter Zeit soviele Denkmalgeschützte Gebäude abbrennen und die Feuerwehr nicht löscht, weil Strom auf Gebäude...., müsse man nun bei Denkmalschutz genauer prüfen"

elhaber
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Re: Problem mit Denkmalschutz

Beitrag von elhaber » Mo 2. Mai 2011, 12:43

HI,
1. wenn der Installateur nachweist, daß er die Anlage nach geltenden Regeln installiert und dies anschließend so
dokumentiert, dann kann keine Behörde was machen! Notfalls den Kamminkehrer oder Feuerwehr bestätigen lassen. (Brandschutz)

2. Jede Solaranlage verfügt über einen Freischalter, der die Module abschaltet und kurzschließt - im Notfall eben
und von der Feuerwehr bedienbar, da standardisiert. (Mit dem örtlichen Feuerwehrkommandanten bei einem Bier reden)
- Das sollte ausreichen.

Im übrigen ist der Fall kein Fall für Behörden oder Ministerien, sondern ganz normales Baurecht mit den dort
üblichen Auflagen an Verkehrs- und Betriebsicherheit der eingebauten Anlagen.

Cu
st

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