Was passiert bei vollem Wärmespeicher ?

Wärmespeicher, Solarflüssigkeit, Latentwärmespeicher, Vakuumröhrenkollektoren, Flachkollektoren, Sonnenwärme
Antworten
Kelly
Beiträge: 2
Registriert: Di 27. Mär 2012, 12:30

Was passiert bei vollem Wärmespeicher ?

Beitrag von Kelly » Di 27. Mär 2012, 12:58

Moin zusammen,

ich möchte meine Warmwassererzeugung zu mindestens im Sommer und evtl. in den Übergangszeiten durch Solarenergie decken.
Ich habe 5 Flachkollektoren à 2 m² geschenkt bekommen. Sie sind schon etwas älter (ca. 15-20 Jahre), aber taten bis zuletzt völlig problemlos ihren Dienst bei der Erwärmung eines Schwimmbeckens über einen geschlossenen Kreislauf (Fußbodenheizung).

Meine Idee:
Ich lege mir die Kollektoren auf's Dach (Neigung ca. 35°, Ausrichtung direkt nach Süden) und besorge mir noch einen Wärmespeicher (ich dachte an 1x oder 2x 1000l) und schließe die Kollektoren dort an. Über einen zweiten Wärmetauscher im Speicher entnehme ich dann die Energie für's warme Wasser. Später würde ich gerne noch einen wassergeführten Kaminofen an den/die Speicher anschließen (für den Winter). Die Umwälzpumpe würde ich über einen einfachen Differenztemperatur-Regler steuern (ist auch noch vorhanden).

Meine Frage:
Da ich (4-Personen Haushalt) im Sommer die erzeugte Wärme gar nicht benötige, wird der Speicher irgendwann voll sein und dann die Pumpe abschalten. Was passiert dann ?
Habe ich Beschädigungen zu erwarten, oder stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht zwischen eingestrahlter Sonnenenergie und abgestrahlter Wärmeenergie vom Kollektor ein, bevor dieser zerstört wird ?

Wegen einer möglichst langen Nutzung in den Übergangszeiten würde ich natürlich gerne alle 5 Kollektoren installieren. Oder ist es sinnvoller nur 2-3 zu installieren, um einer Beschädigung vorzubeugen ?

Danke für Eure Ideen und Vorschläge.

Gruß
CF

elhaber
Beiträge: 450
Registriert: Mi 7. Jul 2010, 10:02

Re: Was passiert bei vollem Wärmespeicher ?

Beitrag von elhaber » Di 27. Mär 2012, 15:25

Hi,
mit den 5 Kollektoren zu je 2m² (10²) kannst Du im Mittel 500l Pufferspeicher auf 60-70 Grad aufwärmen.
(Habe selber ca. 7m² mit 300l in Westausrichtung und sehr selten ein überladen, bei dem die Kollektoren auf über 130Grad kommen).

Deine Idee gefällt mir, einfach etwas mehr Speicher vorhalten und die überschüssige Energie den ganzen Sommer über zu sammeln.
- Gute Isolierung des Puffers ist Voraussetzung
- intelligente Steuerung des Gesamtsystems - der einfach Differenz-Regler reicht da nicht.
- eventuell unterteilung in ein Hochthemperatur-Segment, aus dem das Brauchwasser mit Frischwasserzelle
gewonnen wird und einen Vorheitzbereich mit entsprechenden 3-Wege-Ventilen für das stufenweise auf- und nachladen.
- Trennen von Pufferwasser, Solar-Wasser mit Frostschutz und Heizungswasser aus den Feststofföfen durch mehrere Wärmetauscher
- Nachlademöglichkeit des Bereiches der Brauchwasserausleitung nach Zeitvorgabe.

eventuell einen fahrbaren Abschatter für Maximalertragstage.

cu
st

Kelly
Beiträge: 2
Registriert: Di 27. Mär 2012, 12:30

Re: Was passiert bei vollem Wärmespeicher ?

Beitrag von Kelly » Do 29. Mär 2012, 05:58

Hallo elhaber,
danke für Deine Antwort und Deine Ausführungen zu dem Projekt.
Könntest Du auch noch die Frage beantworten, was passiert, wenn der Speicher doch mal voll sein sollte.
Stellt sich rechtzeitig ein Gleichgewicht ein, oder kann es zur Zerstörung einzelner Teile kommen ?
Ich halte die Anlage für einen 4-Personen Haushalt auf jeden Fall für überdimensioniert. Daher wird der Fall des Anlagenstillstandes sicher im Sommer auftreten.

Danke und Gruß

CF

elhaber
Beiträge: 450
Registriert: Mi 7. Jul 2010, 10:02

Re: Was passiert bei vollem Wärmespeicher ?

Beitrag von elhaber » Do 29. Mär 2012, 09:53

Hi,
ja - das sehe ich auch so.
4-Personen Haushalt wird mit ca. 300l Brauchwasserspeicher angenommen und
für diesen reichen bei Südausrichtung weniger als 6m² Solar.

Was genau passiert, wenn es zum Überladen kommt kann ich nicht sagen, da die Anlage entsprechend ausgerüstet werden kann.
- Ausgleichsgefäß, damit der mögliche Dampfdruck aufgefangen wird
- Keine Lüfter am Hochpunkt, da sonst das Solar-Fluid als Dampf abhaut!
- Abschatter - wenn die Sommer-Winterunterschiede zu groß sind.
- Pumpenabschaltung bei 62Grad Brauchwasser, da sonst der Kalk ausfällt.
- Pumpensteuerung mit "intelligentem" Regler, der die Pumpe in Stufen von 15% betreiben kann.
- ideal angebrachte Themperaturfühler
- notfalls sekundäres Rückkühlsystem (nur bei Großanlagen).

Antworten