Wasserspeicher unterirdisch?

Wärmespeicher, Solarflüssigkeit, Latentwärmespeicher, Vakuumröhrenkollektoren, Flachkollektoren, Sonnenwärme
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wolle05
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Wasserspeicher unterirdisch?

Beitrag von wolle05 » Mi 9. Jun 2010, 17:55

Hallo,
nachdem ich seit 3 Jahren eine Photovoltaik Anlage auf meinem Hausdach habe, ist mein nächstes Ziel meine langsam
ins Alter gekommene Heizungsanlage gegen eine Gas-Brennwerttherme mit Solarthermie zu ersetzen. :daumen2:
Ich bin mir zu Zeit noch unsicher, ob ich Flach-oder Röhrenkollektoren nehmen soll und ob ich auch eine Heizungsunterstützung
einbauen soll.Das Problem, mit dem ich mich aber im Moment am meisten Beschäftige, ist der Wasserspeicher.
Nach dem Recherchieren im Forum bin ich zum Ergebniss gekommen, dass a) der Speicher fast nicht gross genug sein kann,
und b)selbst moderne gut Isolierte Speicher zu viel Wärme verlieren.
Nach den Berechnungen meines Instalateurs wäre die max. Speichergrösse, die durch meine Kellertür und in den Heizungskeller passen würde ein 700ltr.Speicher. :cry:
Ich denke, dass ist zu wenig.
Meine Idee ist nun folgende:
Die Kollektoren kommen auf mein Garagendach (ca.8-10qm ), in der Garage hebe ich ein Loch aus und versenke im Boden einen
Speichertank(Fa.Haase bietet welche an, mit 1900ltr.), den ich aussenherum noch zusätzlich mit Isoliermaterial dämmen könnte.
Da die Garage direkt an meinem Heizungskeller liegt habe ich auch kurze Wege mit den Anschlussleitungen.
Gibt es jemanden, der so was schon mal gemacht hat und evtl. noch andere Anbieter kennt?
Lohnt es sich um den Speicher noch zusätzlich zu Isolieren?
Sollte ich für die doch grosse Speichermenge zu erwärmen auf jeden Fall auf Röhrenkollektoren zurückgreifen?
Es wäre nett, wenn mir jemand Tipps geben könnte.

Bis dahin Wolfgang

Bekramo
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Re: Wasserspeicher unterirdisch?

Beitrag von Bekramo » Do 10. Jun 2010, 07:10

Moin Wolfgang,

der Gedanke die Heizung mit Solarthermie zu unterstützen ist meiner Meinung schon der richtige Weg.
Ob du nun Flach oder Röhrenkollektoren nehmen solltest, ist wenn ich einige Anlagenauswertungen betrachte, nicht wirklich wichtig.
Viel wichtiger ist, zu wissen das du bei Röhren immer eine kleinere Aperturfläche hast, dass heißt bei z.B. 1,5 qm² Brutto bleiben nur ca. 0,7 qm² Netto.
Ich habe mich seiner Zeit für Flachkollektoren entschieden und es noch nicht einen Tag bereut. Gerechnet habe ich 1 qm² Kollektor auf 10 qm² Wohnfläche, bei meinem Isolierten Altbau fahre ich gut damit. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Anlage so geplant und gebaut habe, dass geringe Strahlungswerte bei mir direkt in die Heizkreise gespeist werden, ohne Umweg über den Pufferspeicher. Meine Priorität liegt also in der Heizungsunterstützung, die Erzeugung von warmen Wasser gibt es dann gratis dazu. ;)

Ab wann ist eine Heizung ins Alter gekommen ? In den meisten Fälle, kann die alte Heizung weiterhin ihren Dienst tun, nachdem ich Meine nun auf den Pufferspeicher arbeiten lasse, hat sie Abgaswerte einer neuen und arbeitet wesentlich effektiver.
So konnte ich mir die Kosten für eine neue Heizung sparen.

Beim Pufferspeicher stimmt es schon, der kann eigentlich nicht groß genug sein. Nur wenn ich versuche mit 8 - 10 qm² Bruttofläche 1900 Liter auf ein dauerhaft verwertbares Niveau zu bekommen, dürfte sich das etwas schwierig erweisen.
Wenn du nur 700 Liter Speicher in deinen Keller bekommst, denk doch über zwei oder drei in Reihe nach, ich habe es aufgrund meiner geringen Kellerhöhe auch so gemacht. Nur habe ich die Speicher ohne die angebotenen Isolierungen gekauft, sondern selber mit Dämmstoffen isoliert.

Das wichtigste ist allerdings eine vernünftige Planung, die bei einer effektiven Hydraulik anfängt und auch eine Steuerung der ganzen Anlage, inklusive der Heizung mit einschließt.
Erst wenn diese Planung abgeschlossen ist, solltest du dir Gedanken über die Komponenten wie Kollektoren und Pufferspeicher machen.
Mit Sonnigen Gruessen Jens

wolle05
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Re: Wasserspeicher unterirdisch?

Beitrag von wolle05 » Sa 12. Jun 2010, 20:08

Jens,
danke für Deine Antwort.
Ist schon interessant, was es alles gibt.Das mit der Aperturfläche war mir völlig neu.
Ich habe halt leider nur die Fläche von 8-10qm zur Verfügung und bin davon ausgegangen, dass bei gleicher Fläche Röhren mehr Wasser erwärmen können wie Flachkollektoren.
Meine Heizung ist jetzt gut über 20 Jahre alt und mein Kessel ist auch schon ziemlich marode. Bevor ich jetzt ein Flickwerk anfange, wenn das eine oder andere kaputt geht, kaufe ich ein neues gut abgestimmtes System und hab Ruhe.
Das mit den mehreren Speicher im Keller habe ich auch überlegt, ist aber erheblich teurer und vom Wärmeverlust eher schlechter, als ein einzelner größerer Speicher. Mit was hast Du Deine Pufferspeicher isoliert?
Von meiner Planung halte ich den Speicher schon für ein Teil, welches ich mit als erstes plane, denn ich werde demnächst eine Grube
in meine Garage bauen und wenn ich mich entschliesse den Speicher dort einzulassen, ist das ein Arbeitsaufwand.
Spricht denn irgendwas gegen einen unterirdischen Pufferspeicher?

Danke
Wolfgang

Bekramo
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Re: Wasserspeicher unterirdisch?

Beitrag von Bekramo » So 13. Jun 2010, 08:29

Moin Wolfgang,

es spricht so gesehen, nichts gegen einen unterirdischen Pufferspeicher, wenn der Platz dafür vorhanden ist.

Hast du dir schon Gedanken gemacht wie Heizung, Heizkreise, Warmwasserbereitung und Solarbeladung an den Speicher
angeschlossen werden können ?
Soll das alles über interne Wärmetauscher laufen, oder über externe ? Soll ( kann ) etwas direkt angeschlossen werden,
wie soll der Puffer betrieben werden, Drucklos oder nicht ?
Ich habe mal eben bei Haase auf der Seite geschaut, sehr viele Anschluss Möglichkeiten hast du nicht bei dem Speicher.

Du siehst da kommen reichlich Fragen auf dich zu, und ich glaube nicht, dass du mit einem solchen Speicher billiger weg
kommst, als wenn man 2 - 3 Puffer im Keller unterbringt.
Ich habe meine Pufferspeicher nach der Montage, mit Styrodur und Mineralwolle gedämmt, dass hält die Verluste in einem
Rahmen den man vernachlässigen kann.
Ein gut abgestimmtes System kannst du meiner Meinung nach noch nicht kaufen, es bietet kein Hersteller so etwas an.
Die Hersteller/ Installateure möchten nur gerne ein Paket verkaufen, an dem sie ohne auf Wünsche und Bedürfnisse der Kunden
einzugehen,mit dem geringsten Arbeitsaufwand den größten Profit erlangen.
Nur leider ist, dass meistens nicht das was auch dem Kunden nützt und auf lange Sicht, dir zahlungen an die
Energieversorger spart.

Das der Speicher als erstes mit geplant werden muss, ist schon richtig, allerdings gehört die gesamte Hydraulik der Anlage
dazu, denn nur so wird dir die Arbeitsweise/ Arbeitsprinzip verständlich.
Nur wenn das dann verständlich ist, bist du auch in der Lage die Anlage steuerungstechnisch auf deine Bedürfnisse ein zu
stellen.
Mit Sonnigen Gruessen Jens

wolle05
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Re: Wasserspeicher unterirdisch?

Beitrag von wolle05 » Mi 16. Jun 2010, 21:39

Hallo Jens,
nachdem, was Du da schreibst, gehe ich davon aus, dass Du vom Fach bist oder Dich extrem in die Thematik reingearbeitet hast.
Beide Punkte treffen für mich "noch"nicht zu.
Bislang war ich davon ausgegangen, mich so gut es geht vorzuinformieren, um dann von und mit einem Fachhändler eine Komplettanlage bauen zu lassen.
Ich habe mir"natürlich" noch keinerlei Gedanken über eine effektive Hydraulik gemacht, oder wie ich z.B.Heizung, Heizkreise, Warmwasserbereitung und Solarbeladung an den Speicher anschliessen kann, da ich ja davon ausgegangen bin, ein vom Fachbetrieb aufeinander abgestimmtes System wäre schon nahe am Optimum.
Ist es für einen interessierten Laien mit Technischem Verständniss schwer, sich eine möglichst optimale Anlage selbst zu berechnen.
Wie schon geschrieben weiss ich z.zt. weder welche Kollektoren für mich besser wären, ob ich auch eine Heizungsunterstützung machen soll, wie die Steuerung aussehen soll und wie gross mein Pufferspeichersein darf oder soll.
Gibt es da Literatur, die zu empfehlen ist oder kann ich mich hier im Forum solange durchfragen, bis ich die Info´s zusammenhabe?

Gruss Wolfgang

Bekramo
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Re: Wasserspeicher unterirdisch?

Beitrag von Bekramo » Sa 3. Jul 2010, 18:54

Hallo Wolfgang,

nun bin ich auch mal wieder im Lande, vom Fachhändler eine Anlage kaufen scheitert meistens daran, dass die meisten sich mit der Materie nicht oder nur unzureichend auskennen/ beschäftigen. Dann bekommst du etwas verkauft, dass zu 85 % nur dem Händler nützt.
Wenn du so etwas machen lassen willst dann musst du dem Betrieb am besten alles vorher mit Zeichnungen vorbereiten, allerdings könnte das auch recht teuer werden.
Es ist aber auch durchaus möglich eine solche Anlage selber zu planen und auf zu bauen.
Man sollte sich im Vorfeld nur erst mal überlegen, was soll die Anlage alles können und wie bekomme ich das Hydraulisch und Steuerungstechnisch bewältigt.
Wenn das klar ist dann kannst du anfangen dir die entsprechenden Anlagenteile zu kaufen.

Literatur ist eher schwierig zu bekommen, aber wenn du mal deine Haus Daten beschreibst könnten wir versuchen gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten das für dich passt.

Wenn du willst auch per Mail : Bekramo(at)medionmail.com
Mit Sonnigen Gruessen Jens

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