Solarthermie nur für Sommermonate

Wärmespeicher, Solarflüssigkeit, Latentwärmespeicher, Vakuumröhrenkollektoren, Flachkollektoren, Sonnenwärme
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Simon
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Solarthermie nur für Sommermonate

Beitrag von Simon » Mi 28. Jan 2015, 10:33

Hallo zusammen,

ich stehe vor dem folgenden Problem, welches nach meiner Logik ideal für Solarthermie sein sollte:
Ich plane den Bau eines Attikageschosses (ca. 230qm) auf einem Industriegebäude, welches mit einer 50kW Holzschnitzelheizung beheizt wird. Warmwasser steht nur durch einen 100l Elektroboiler zur Verfügung, was für den Industriebedarf ja auch genügend ist.

Mein Plan ist nun, mich an diese Schnitzelheizung zu hängen. Die ist genügend gross dimensioniert, dass sie die zusätzliche Leistung problemlos liefern kann. Das Problem dabei ist, dass es im Sommer keinen Sinn macht, unseren Wasserboiler (500l) mit Holz zu heizen. Um diese 500l auf Temperatur zu bringen, reicht es, wenn die Schnitzelheizung kurz hustet. Und dafür einzufeuern, ist natürlich ökonomischer und ökologischer Unsinn.

Also planen wir, den Boiler im Sommer elektrisch zu heizen. Das aber ist ebenfalls ökonomischer und ökologischer Unsinn. Abhilfe.....tataaaaaa!.... Solarthermie.
Was diese Anlage im Winter macht, ist mir vollkommen egal. Die paar kg Schnitzel, die ich einspare, machenen den Braten nicht feiss. Aber im Sommer, wenn die Schnitzelheizung schläft, und die Alternative der sauteure Strom wäre, da will ich, dass sie möglichst nahe an 100% Deckung kommt.
Eine kurze Milchbuchrechnung hat ergeben, dass ich ohne Solarthermie wohl in den 5 "beheizten" Monaten ca. 80-100 Euro zahle für Warmwasser. Und in den 7 "warmen" Monaten über 400 Euro. (5 cent Holz-kWh vs 18 cent Strom-kWh). Ich hoffe, im Sommer auf ca. 60 Euro runterzukommen. Ist das realistisch?

Nun habe ich dazu einige Fragen. Gleich zu Anfang die Gretchenfrage: Röhre oder Flachkollektor? Mal so aus der Hüfte: Der Hauptnachteil der Flachkollektoren ist doch die schlechtere Isolierung? Die ist mir aber egal, denn wie gesagt ist mir ein Ertrag bei kalten Aussentemperaturen egal. Ausserdem ist auf dem Flachdach massig Platz vorhanden.

Dann ist da noch so ein Dorn in meinem Auge: Die Begleitheizung. Der Boiler steht im Keller, und das Warmwasserrohr auf in die Attika auf Temperatur zu halten benötigt wohl ca. 7W pro Meter. Damit komme ich übers Jahr auf ca. 200 Euro pro Jahr (wenn ich nicht zwischenzeitlich abschalte).
Deshalb meine Frage: Würde es eventuell Sinn machen den Vorlauf (oder den Rücklauf?) der Solaranlage zusammen mit dem Warmwasserrohr zu isolieren? Beim Vorlauf frage ich mich, ob der zu kühl ist, beim Rücklauf, ob er zu heiss ist. Was für Temperaturen sind da so üblich? Würde es sich unter der Annahme, dass man einen relativ konstanten Vorlauf von um die 50°C hat, welcher an trüben Wintertagen letztendlich vom Holzfeuer warmgehalten wird, die Kollektoren immer durchflutet, ein Röhrenkollektor anbieten? Also so: Sommer, Sonne: Vorlauf 50*C, Rücklauf 90°C, Winter, trüb, Vorlauf 50°C, Rücklauf 45°C. Der Kollektor kühlt den Boiler ein bisschen aus, macht aber nichts, das feuere ich sehr günstig nach, aber durch die Zirkulation bleiben meine mit dem Vorlauf kontaktierten Warmwasserrohre warm, und ich muss sie nicht (oder weniger) elektrisch beheizen. Gute Idee, eh schon Standard, oder völliger Schwachsinn?

Gruss
Simon

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